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Gut Bandelstorf

   
  Zur Geschichte des Rittergutes Bandelstorf

In Bandelstorf, wenige Kilometer von Rostock entfernt, findet man die relativ gut erhaltene, typisch mecklenburgische Rittergutsanlage Bandelstorf, die mehrere Gebäude umfast, zum Beispiel das Gutshaus, ein Wirtschaftsgebäude, verschiedene Werkstätten, wie Schmiede und Stellmacherei, einen Speicher, Düngerschuppen, Wiegehaus und Wagenremise. Die Mehrzahl der Gebäude wurden 1900 und 1930 erbaut, einige sind auch über 100 Jahre alt.
 
 

Gutshaus Bandelstorf

 
Die Gesamte Gutanlage steht auf der Kreisdenkmalliste und liegt im Trinkwasserschutzgebiet. Sie ist Eigentum der Gemeinde Dummerstorf und an den Förderverein "Rittergut Bandelstorf e.V." langfristig verpachtet.
Der Ort selber ist viel älter als die heute vorhandenen Gebäude. Beispielsweise wurde er 1242 als Stammsitz der Familie von Preen genannt, 1337 als ´(B)an(d)eltorfe´, 1338als ´Badmerstorf´ in schriftlichen Unterlagen erwähnt. Die Bezeichnung rührt vom altslawischen ´Badime ru´, das ist Ór das Badmer´,was soviel wie "vom Wesen her Ruhm haben" bedeutet.
Aus alten Lehnakten, die sich im Mecklenburgischen Landeshauptarchiv Schwerin befinden, geht hervor, daß das Gut Bandelstorf als Lehen an die Familie von Preen vergeben war. Zu dem ritterschaftlichen Landgut gehörten neben Bandelstorf und Dummerstorf auch Sclage, Teschendorf, Godow und weitere Ortschaften in der Umgebung.
Seit 1991 arbeitet der Förderverein Rittergut Bandelstorf e.V. an der Erhaltung der Gutshofanlage. Bei Restaurierungsarbeiten im März 1996 wurden im Erdgeschoss des Gutshauses geschichtlich interessante Entdeckungen gemacht. Es wurden Fundamente und Mauerreste sowie Lehm-, Strohbauteile und Fußbodenziegel gefunden, deren archäologische Untersuchung darauf hindeutet, daß sie mindestens aus den frühen 18. Jahrhundert stammen, eventuell sogar noch älter sind. Damit wird die Annahme erhärtet, daß in Bandelstorf vor Jahrhunderten eine größere Hof- oder Burganlage als Sitz der Ritterfamilie von Preen vorhanden war.

 
 
1242 Theardus und Hinricus von Preen (Stammsitze: Bandelstorf, Wenendorf, Steinhausen)
1302 Hinrich von Preen
1327 Gottschak, Hinrich, Conrad und Goesekin von Preen
1338 - 1347 Johann (Sohn des verst. Gootschak von Preen) und Goswin von Preen
1349 Gottschalk und Heinrich von Preen (Brüder)
1366 - 1398 Gottschalk von Preen (Stifter der Vikarie in der Kirche zu Petschow um 1340) wird 1398 als der "alte Götzeke Preen zu Bandelstorf" genannt (auch erwähnt im Rostocker Weinbuch 1368/87
1398 Hinrich und Henning von Preen (Söhne von Gotschalk von Preen)
1401 ? Marquard von Preen (als Vitalenbruder in Lübeck hingerichtet)
1424 Laurentius von Preen (1440 tot) wahrscheinlich Enkel des Gottschalk von Preen
1440 Tilse von Preen (Witwe des Laurentius von Preen) stiftet Wohnhaus mit Inventar für den Vikar
1440 - 1470 Hinrich, Gottschalk und Otto von Preen (Söhne des Laurentius von Preen)
1540 - 1599 Johann von Preen, Grabstein in der Kirche von Petschow
1605 - 1631 Lorenz und Ludwig von Preen (Brüder)
1639 - 1658 Vollrath von Preen (Sohan des Lorenz)
1660 - 1689 Daniel Friedrich von Voss, Erbherr auf Groß Gievitz
1689 - 1696 Carl von Voss
1696 - 1715 Joahim Friedrich von Preen (auf dummerstorf)
1715 - 1749 Claus Joachim von Preen (auf Dummerstorf)
1749 - 1800 Joachim Ulrich von Preen (auf Bandelstorf) gest. 81jährig
1800 - 1816 Claus Joachim von Preen (Dummertorf) Bruder Joachim Ulrich von Preen
1816 - 1821 Claus August von Preen (starb Kinderlos)
1821 - 1823 Joahim Claus von Preen (stab 1823) Bruder von Claus August von Preen
1824 Oberstleutnant Claus von Preen Erben
1825 - 1827 Carl Firdrich Otto Claus von Preen
1828 - 1877 August Schlettwein
1878 - 1889 Carl Ludwig Friedrich Schlettwein
25.01.1889 Landgerichtsrat, später Geh. Justizrat Heinrich Carl August Schlettwein
11.05.1898 Lehenserben des Heinrich Carl August Schlettwein August, Karl, Adolf, Fritz und Kurt Schlettwein
30.10.1901 August, Adolf, Fritz, Kurt Schlettwein zu gleichen Teilen
24.01.1904 Leutnant a.D. Eilert von Voss
16.09.1911 - 1945 Leutnant d. Reserve Günter Rimpau
1945 -1968 Volkseigenes Gut der Universität Rostock, später der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften
1969 -1989 Sitz des 5.000 ha umfassenden Gutes Pflanzenproduktion und Kooperation Bandelstorf
1990/1991 Umstrukturierung der Landwirtschaft, Rückführung auf die vor 1945 bestehende Ursprungsfläche, Verpachtung der landwirtschaftlichen Nutzflächen, Gutshof und Park gehen in das Eigentum der Gemeinde Dummerstorf über
01.05.1991 Beginn der Sanierungs-, Restaurations- und Rekonstruktionsarbeiten in der Trägerschaft der Gemeinde
02.08.1991 Gründungsversammlung des Fördervereins "Rittergut Bandelstorf e.V."
01.06.1993 Übernahme der Trägerschaft für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
01.06.1994 Abschluss eines 15jährigen Pachtvertrages zwischen Förderverein und Gemeinde Dummerstorf mit Option auf einen Erbpachtvertrag
 
   
   
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